Bei ungewollter Kinderlosigkeit: Hormontest
Was untersucht der Hormontest?
Definiert wird die ungewollte Kinderlosigkeit, wenn ein Jahr lang ungeschützter Sex praktiziert wird und keine Schwangerschaft eintritt. Oft sind Hormonstörungen bei der Frau eine Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit. Daher ist eine der ersten Untersuchungen der Hormontest. Zuerst wird die Basaltemperaturkurve ausgewertet. Schon hier werden wichtige Informationen gegeben, die auf hormonelle Störungen hinweisen können. Zum anderen wird auch der Zervixschleim, der landläufig auch Spinnenfadenschleim genannt wird, beobachtet und es werden Hinweise auf eine hormonelle Störung deutlich.
Werden bei diesen Untersuchungen Verdachtsmomente auf eine Hormonstörung manifestiert, wird ein Hormontest durchgeführt. Gemessen werden:
- der Östrogenspiegel,
- der Spiegel des FSH,
- der Luteinspiegel,
- der Progesteronspiegel,
- der Prolaktinspiegel und
- der Testosteronspiegel.
Die Messergebnisse werden verglichen mit denen anderer Frauen mit einem regelmäßigen Eisprung.
Aussagen der Hormonwerte
Beim Hormontest werden Messwerte einzelner Hormone ausgewertet. Bei der Östrogenbestimmung, zum Beispiel, können Rückschlüsse bezüglich der Follikelreifung gezogen werden. Es wird dabei die Konzentration des Östrogens am Beginn und in der Mitte des Menstruationszyklusses gezogen. Bei Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, sind diese Werte häufig niedrig. Beim FSH, dem follikelstimulierenden Hormon, sagen deutlich hohe Werte aus, dass sich der Körper große Mühe gibt, um die Eierstöcke stimulieren, damit Follikel gebildet werden. Das Hormon Lutein (LH) zeigt den Zeitpunkt des Eisprungs an.
Progesteronwerte sind wichtig für den Gelbkörper. Ist der Wert zu niedrig, gab es keinen Eisprung, oder die Schleimhaut im Uterus konnte durch eine unzureichende Gelbkörperproduktion nicht auf eine Schwangerschaft vorbereitet werden.
Hormontest wichtig für die richtige Behandlungsmethode
Insgesamt ist eine Hormonbestimmung wichtig, um hormonelle Ursachen für Kinderlosigkeit auszuschließen bzw. zu erkennen und entsprechende Behandlungen einzuleiten. Oft können dann, im Fall einer Hormonstörung, Behandlungen durchgeführt werden, mit dem Ziel, eine Schwangerschaft zu realisieren. Wird eine Hormonstörung ausgeschlossen, werden andere Untersuchungen notwendig, um die Ursache für die Kinderlosigkeit herauszufinden.